Bericht:
"Jeder ist hier ein Gewinner
Noch 20 Minuten bis zum ersten Start des Volkslaufs der Laufgemeinschaft. Dicht gedrängt stehen die Teilnehmerinnen des Schülerinnenlaufs schon vor den rot-weißen Absperrbändern am Beginn der Strecke.
Hektisch fiebern sie ihrem Lauf entgegen. Mütter und Väter zücken Fotoapparate. "Papa, wo muss ich denn herlaufen", fragt eine junge Läuferin. "Du wirst schon sehen, wo es hergeht", beruhigt der Papa.
Wenig später gibt es auch der Lautsprecherbox beruhigende Worte: "Bei uns hat sich noch niemand verlaufen", erklärt Günter Dieckmann den jüngsten Läuferinnen, dass Streckenposten den Weg weisen.
Eingespieltes Team
Seit drei Jahren bildet Dieckmann gemeinsam mit Thomas Pieper ein "eingespieltes Team", wie er es nennt. Von einem Gerüst aus moderieren sie den Volkslauf der Laufgemeinschaft.
"Ich selber bin schon einige Zeit länger dabei, wie lange, weiß ich gar nicht. Aber ich habe alle Höhen und Tiefen mitgemacht", so Dieckmann. "Vor vier Jahren bin ich zum Beispiel patschnass geworden."
Dabei blickt er fragend zum Himmel, an dem dunkle Wolken aufziehen. Zweimal entladen sie sich in den kommenden Stunden in kräftigen Schauern, die von stürmischem Wind begleitet werden.
Stürmisch
So stürmisch, dass kurz vor dem Start des Jedermannlaufs plötzlich sämtliche Unterlagen vom Gerüst geblasen werden und über das danebenliegende Feld tanzen.
"Wenn sich noch jemand warm machen möchte, möge er bitte einmal auf das Feld und die Unterlagen wiederholen", witzelt Dieckmann ins Mikrofon. Nicht nötig: Sofort machen sich einige Kinder auf den Weg und sammeln die Blätter im strömenden Regen wieder ein.
Aufmunterungen
Für jeden Läufer haben Dieckmann und Pieper lobende und aufmunterte Worte parat. "Jeder ist hier ein Gewinner", ruft Pieper ins Mikrofon, als die letzten Schülerinnen den Lauf beenden. "Die zweite Runde schafft ihr auch, ihr seht alle noch verdammt gut aus", spornt Dieckmann die Teilnehmer/innen des Zwei-Kilometer-Laufs an. Und: "Laufen macht Spaß, die Zeiten sind egal, das Ankommen zählt", erklärt Pieper so ganz nebenbei Sinn und Zweck des Volkslaufs.
Den Humor verlieren beide nie. Angst vor Autoritäten kennen sie nicht: "Wir begrüßen den Bürgermeister", so Günter Dieckmann als Georg Moenikes zum Startschuss des Hauptlaufs eintrifft. "Der Landrat ist schon da, also ein bisschen Tempo", fordert er den ersten Bürger der Stadt auch zum Laufen auf ...
"Ich bin doch selber gelaufen, und weiß wie gut die Aufmunterungen durch die Lautsprecher tun", erläutert Dieckmann in einer kurzen Pause. Die Zehn-Kilometer- und Halbmarathonläufer sind gerade auf der Strecke. Dann eilt er zurück: Es gilt die Halbmarathonläufer für die zweite Runde zu motivieren.
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